„ Not we do paint – We only lead the brush”
„Nicht wir sind es, die malen, wir führen nur den Pinsel“. Dies ist mein Motto, denn ich bin fest davon überzeugt, daß unsere Werke nicht aus uns selbst hervorgehen, sondern durch Inspiration. In Inspiration steckt Geist, wir werden im buchstäblichen Sinne begeistert und nur mit diesem Geist und in diesem Geist sind wir in der Lage Kunst zu schaffen, versuchen wir es aus uns selbst heraus, so bleibt es beim Dilettantismus.
Begeistert tauchen wir ein. Doch die Begeisterung ist ein zweischneidiges Schwert. Denn während wir noch nach dem Auftauchen unser nasses Haupt schütteln, sehen wir schon am Horizont etwas neues, das unsere Begeisterung hervorruft.
Ich kann es durchaus nachvollziehen, daß ein Künstler sein Leben lang Nägel einschlägt oder Farbe verschüttet, denn meine Leibspeise sind die Kartoffeln und ich würde am liebsten tagtäglich nichts anderes essen, als diese in all ihren Variationen. Und so verstehe ich sehr wohl, welche Faszination es ausübt und, daß auch ein ganzes Künstlerleben nicht ausreicht, um all die Variationen die man mit Nägeln und Papier erschaffen kann, auszuprobieren und man sich tagaus tagein mit nichts anderem beschäftigen möchte und man völlig darin aufgeht. Auch was das Farbeschütten anbelangt, kann ich das nachvollziehen. Auch, daß man statt Farbe Blut verwendet, finde ich völlig in Ordnung, allerdings nur unter der Voraussetzung, das man das eigene dazu verwendet. In gewisser Weise beneide ich diese Künstler, die ihre Heimat gefunden haben und nichts anderes mehr machen wollen.
Was mich anbetrifft, so bin ich zwar im Eheleben treu, aber als Künstler bin ich wie der ewige Stenz und während ich noch die Finger am Busen der einen Muse habe, begehren meine Augen schon die nächste. Zu groß ist da meine Begeisterung für die verschiedenen Materialien, Techniken und Stile.
Das mag man mir ankreiden und gerade der Kunstmarkt sieht das gar nicht gerne, außer man hat den Olymp erklommen, erst dann sind alle voll des Lobes für die Bandbreite des eigenen künstlerischen Schaffens. Bis dahin allerdings mag man das nicht, man liebt Künstler deren Handschrift man noch aus 100 Metern erkennt, dann fühlt man sich wohl, wenn man sagen kann, „Das ist ein Soundso, das sehe ich aus 100 Metern Entfernung“ und dann verkauft es sich auch einfach leichter für den Galeristen oder die Galeristin. Da ist es auf dem Kunstmarkt nicht anders als in der Gastronomie. Interessiert studiert man zwar die Karte von vorne bis hinten, bestellt aber am Ende immer das Gleiche.
Und wer hat nicht schon (oft) die Erfahrung gemacht, daß die Kunst von Künstlern mit einem ganz eigenen Stil Suchpotential entwickelt und man, obwohl der Stil einem anfänglich wenig gab, je mehr Werke von Ihnen man betrachtet, umso mehr zum Süchtigen wird und mehr und mehr von ihnen sehen will.
Die Frage Ist das Kunst oder Was ist Kunst stellen aber immer nur die anderen, nie der Künstler selbst, diese Frage ist für ihn völlig irrelevant.
Sie werden von mir also die verschiedensten Werke in den verschiedensten Stilrichtungen und Techniken sehen und auch, wenn dies technisch machbar ist, in den verschiedensten Mischformen, denn das ist für mich besonders reizvoll. Da gibt es für mich auch weder Berührungsängste, noch Tabus. Da bearbeite ich z.B. gemalte Acrylbilder digital, lasse hochwertige Pigmentdrucke von diesen anfertigen und übermale diese dann wieder. Denn für mich zählt einzig und allein das Bildergebnis, so wie es mir beim Essen auch einzig und allein um den Geschmack meiner Kartoffeln geht.
Mir persönlich genügt es, wenn Sie über eines meiner Bilder sagen „Das gefällt mir“ , mehr müssen Sie nicht sagen. Noch lieber ist es mir natürlich, wenn Sie eines kaufen und bei sich aufhängen und so dem Bild Ihre Wertschätzung geben und mir den Lohn meiner Arbeit.